In meinem Blog "Annettes-Schreibzeug" erzähle ich Geschichten von Menschen, von Ereignissen, sammle besondere Momente und nehme Bezug auf aktuelle Themen der Zeit..
Ich freue mich, euch Lori vorstellen zu dürfen. Sie ist als Gast ins Schreibzeug eingezogen und wird uns im „Lori Journal“ an ihren Gedanken teilhaben
lassen.
Neuigkeiten im Schreibzeug | ![]() |
02.02.2025, 13:12
Schreiben für Demokratie. Schreiben gegen die Ohnmacht, sich einmischen, sich zeigen. Es ist Zeit mehr
14.01.2025, 18:53
Brasiliens große Dichterin, die erst mit 60 Jahren den Schritt in die Öffentlichkeit ging. Sie finanzierte sich mit dem Backen kleiner, köstlicher Küchlein. mehr
15.10.2024
„Buenos dias“ ihr Lieben, heute melde ich mich zum letzten Mal vom Camino. Ich hab es geschafft und bin in Santiago angekommen. Der letzte Tag hat es nochmal so richtig krachen lassen, nicht dass ich die Idee hätte haben können, die Ankunft schon in der Tasche zu haben (in welcher Tasche weiß ich auch gerade nicht, denn Schweine haben keine Taschen). Jedenfalls hatte ich ja sehr schick übernachtet.
Als ich wie jeden Morgen meine schwarze Regen-Pelerine anzog, die inzwischen eine Duftmischung aus Gummi, altem Käse und Schwein ausströmt, und aus der Tür trat, wartete dort mein Freund der Regen auf mich. Schon Stunden zuvor hatte er ungeduldig an die Fensterscheibe meines Zimmers getrommelt. Nun begrüßte er mich mit einem milden Lächeln. Doch ich erkannte gleich, dass noch etwas Hinterlistiges hinter seinem Lächeln war. Freunde können eben auch ihre Schattenseiten haben :-)
Etwa eine Stunde später kamen Sturzbäche vom Himmel und die Straßen waren überflutet. Ich begann mich zu fragen, welcher Hormoncocktail in mir gerade dafür sorgt, dass ich immer weiter gehe, nicht versuche schneller zu gehen oder mich unterzustellen, wie ich es in meinem bisherigen Leben getan hätte. Selbst wenn ein Autofahrer angehalten hätte und mir angeboten hätte, mich armes, nasses Schwein bis nach Santiago mitzunehmen, hätte ich es voller Inbrunst abgelehnt. Was ist das für ein „Stöffchen“, das da in mir bisher ungeahnte Kräfte freisetzt? Ich glaube, es ist das Hochgefühl des Sieges über mich selbst. Kostbar, anstrengend und nicht leicht zu bekommen.
Und, was soll ich euch sagen, 2 Kilometer vor Santiago kam plötzlich die Sonne hervor, tauchte alles Nasse in silbriges Licht und wärmte meinen nassen Schweine Leib. Musiker tauchten plötzlich unter einer Brücke auf und machten wirklich gute Musik. Ich hörte ein wenig zu und lief dann die letzten Kilometer bis zur Kathedrale und natürlich zum heiligen Jakob.
Ich habe euch alles auf den Fotos festgehalten.
Ein Foto zeigt auch meine beiden Reisebekanntschaften. Ganz nette Leute.
So, nun verabschiede ich mich von euch. Es war mir ein großes Vergnügen, euch jeden Tag zu schreiben. Euch mitzunehmen entlang der portugiesischen Küste, durch spanische Wälder und Dörfer, vorbei an kleinen Kirchen und an jeder Menge Steinkreuzen. Doch das Beste war es, euch bei mir zu haben, euch von meiner Reise erzählen zu können und meine Erlebnisse mit euch zu teilen. Ich bedanke mich bei euch, dass ihr mich auf meiner Reise begleitet habt, so war ich nicht ganz so allein unter den Menschen. Nun muss ich auch bald wieder in meinen Schweinealltag finden. Es wird mir schwer fallen, denn ich habe die Menschen lieb gewonnen.
“Nos vemos de nuevo mis amigos y mis hermanos y hermanas”
Bis bald eure Trixi 🐷
P.S.: Übernachtung im Hostel „Charo II“, zentral gelegen, eine Etage in einem großen Wohnhaus, freundlich, gut
Hej Trixi!!!
Ja Wahnsinn. Jetzt hast du es geschafft. Du und deine zwei Wegbegleiter, die sehen ja wirklich super nett aus 😘
Was haben hier die drei Kinder gestrahlt als sie gehört haben, dass du nun angekommen bist. Du kannst stolz auf dich sein. Wir sind es allemal.
Deine Nachrichten werden uns hier fehlen. Haben wir es doch immer genossen deinen neuesten Nachrichten zu lauschen, wenn wir allesamt beim Essen saßen.
Liebste Grüße für dich und deine Wegbegleiter
Admin - 22:45 @ Camino Portugués | Kommentar hinzufügen
Trixi Tour 🐷
Hallo ihr Lieben, ja bei euch sieht es schon sehr nach Herbst aus. Doch Drachen steigen lassen ist ja das Beste, was man im Herbst tun kann.
Ich hatte heute meine letzte längere Etappe. Die beiden Etappen, die jetzt noch kommen sind kurz. Bei der Planung meiner Rückfahrt hatte ich nicht einkalkuliert, dass ich mit der Zeit länger laufen kann und mehr Kilometer schaffe. Jetzt lege ich morgen die Hufe hoch und laufe dann noch zwei Minietappen bis Santiago.
Der Weg heute war wieder so wie gestern. Schöne Waldwege und kleine Dörfer wechselten sich ab.
Die Verteilung der Menschen auf dem Camino muss einem mathematischen Phänomen entspringen. Am Morgen sind so viele Menschen unterwegs, dass man sie nicht mehr als aufgereihte Perlenkette beschreiben könnte, sondern eher als Breitband Corso. Vor den Bars kann es auch schon mal zu einer Verklumpung von Menschen kommen, die sich dann in den Innenraum des Café ergießt. Manche Menschen begrüßen sich dann mit lauten Freudenrufen, wenn sie sich nach einigen Etappen wiedersehen.
Dann gibt es Passagen, da ist man fast allein unterwegs. Wundern tu ich mich ja über die vielen jungen Männern, die in Gruppen unterwegs sind. Sie tragen Fahnen, oder Bierflachen. Eine Gruppe filmte sich per Drohne. Viele dieser Männer haben nur kleines Gepäck auf dem Rücken. Dies Geheimnis konnte ich vor einigen Tagen lüften, als ich sah, wie am Morgen vor den Herbergen zum Teil sehr große Rollkoffer über das Pflaster geschoben wurden, die dann zu der Herberge im nächsten Ort vorausgeschickt werden.
Doch es gibt auch sehr Stille und nachdenkliche Momente auf dem Camino. So traf ich eine Frau, die mir erzählte, dass sie schon von Lissabon aus losgelaufen sei. Ich schaute auf ihren Rucksack und sagte, dass sie für diese lange Reise einen eher kleinen Rucksack habe. Die lächelte mich an und sagte, dass sie ihr Gepäck vorgeschickt habe, denn im Rucksack trage sie die Asche ihres Freundes nach Santiago. Es ist schon ein wunderlich Weg, dieser Camino. Viele Grüße eure Trixi 🐷
P.S.: Übernachtung in einer Ferienwohnung von Juan „Acogedora Casa al lado de Padron, sehr freundlich und sehr hilfsbereit.
12. Tag: nach Raices
Die heutige Etappe war zwar eher kurz, doch hatte sie ein paar Steigungen, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Irgendwie bin ich durch den gestrigen Pausentag ein wenig aus dem Tritt gekommen. Doch die Pause war eine gute Entscheidung gewesen, denn gestern hat es wie aus Kübel geregnet und ich lag schön mit hochgelegten Hufen auf dem Bett. Doch ehrlich gesagt, kam ich mir komisch vor und fühlte mich sogar ein wenig unruhig, nicht gelaufen zu sein. Überhaupt finde ich, dass ich dabei bin menschliche Züge anzunehmen.
Denn der Regen nervt mich inzwischen auch und ich trage sogar diese schwarzen, unförmigen Regenponchos, damit meine Sachen im Rucksack trocken bleiben. Ich hab euch mal ein Foto beigefügt, wie diese Capes getragen werden 😉. Modisch ein Grauen. Heute Morgen habe ich mal komplett ausgeschlafen, anschließend in Ruhe gefrühstückt und um 10:00 Uhr ab auf den Trail, wie man hier sagt. Also eine gute Stunde später als sonst. Was soll ich sagen, alle Pilger schienen wie vom Erdboden verschluckt. Kilometerlang lief ich ganz allein und müsste sogar auf die Hinweisschilder für den Camino achten, damit ich keinen Abzweig verpasse. In den letzten Tagen war dies völlig unnötig gewesen, da brauchte ich einfach nur in der Karawane zu bleiben.
Heute übernachte ich ziemlich schick, ein Schwein gönnt sich ja sonst nichts.
Morgen ist es soweit. Morgen komme ich in Santiago an. „Buen Camino“, eure Trixi 🐷
P.S. Der Zitronenbaum auf dem Foto hat mich sehr beeindruckt. Dass an einem so alten Baum, der nur noch einen einzigen Zweig hat, so große und dicke Zitronen 🍋 wachsen können, ist doch wirklich beeindruckend 😀
P.S.: Übernachtung in einem super schicken Hotel, super Frühstück (kostet 12,- Euro extra)
Admin - 21:26 @ Camino Portugués | Kommentar hinzufügen
Trixi Tour 🐷
Hallo ihr Lieben, bei euch ist ja heute Feiertag und ich hoffe, dass ihr noch schöne Unternehmungen für heute und das WE gefunden habt.
Bei mir begann der Tag heute Morgen sehr früh. Es war noch dunkel, als ich aus der Stadt heraus marschierte. Die Nacht war unruhig gewesen, das Frühstück super. Die alte Dame der Herberge servierte in lindgrüner Seidenhose und weißer, bestickter Bluse Unmengen an frisch gepressten Orangensaft, bis zum Vitamin C Schock. Dazu gab es den besten Mandel-Baiser Kuchen ever “Tarte Santiago” und frisch zubereitetes Rührei, soviel man wollte. So gestärkt trat ich also auf die noch dunklen Gassen von „Pontevedro“.
Der Regen hatte sich verzogen, doch er hatte tief hängende Nebelfelder hinterlassen, die sich erst am Nachmittag auflösten und eine saunaähnliche Luft zurückließen.
Menschen sind seltsam. Einige von ihnen scheinen gar nicht dafür geschaffen zu sein, ein Teil einer Herde Ihresgleichen zu sein. Sie werden mit der Zeit ein wenig bissig untereinander oder scheinen jeglichen Kontakt miteinander einzustellen. Wie dem auch sei. Ich kann nur empfehlen, sich allein auf den Camino zu machen. Das tun hier einige Frauen, wie ich beobachtet habe.
Der heutige Weg war sehr schön. Weite Strecken gingen auf breiten, ehemaligen römischen Straßen durch den Wald, vorbei an Maisfeldern und Weinanbau Gebieten.
Ich freu mich ja “wie Sau”, dass ich mittlerweile die Berge gut hochkomme und dass das Gehen zum Tag gehört, wie Essen und Schlafen. „Buen Camino“, noch 45km.
Hej Trixi. Wir senden dir viele Grüße auf den Camino und hoffen, dass du auch die letzten Kilometer noch gut hinter dich bringst.
Wir waren gestern auf dem Drachenfest, haben dort Freunde aus Kindergarten und Schule getroffen und haben einfach die gemeinsame Zeit genossen.
Heute haben wir einen Brückentag; geplant ist etwas Zeit zu Hause und dann vielleicht noch ein kleiner Ausflug ins „Mitmach Museum“. Mal sehen, was der Tag so bringt. Seid lieb gegrüßt auf eurem Weg
Admin - 20:46 @ Camino Portugués | Kommentar hinzufügen
Trixi Tour 🐷
Hallo ihr Lieben,
das tut mir sehr leid, dass die kleinen Mäuse wieder so Husten müssen. Ich hoffe, dass die Herbstsonne doch noch etwas Kraft bekommt und für etwas Wärme sorgen kann. Vielleicht hilft es auch dem Husten.
Heute bin ich mit dem Schreiben etwas früher dran als sonst. Nicht weil ich so super schnell getippelt bin. Nein, heute bin ich mit dem Zug gefahren. Der Dauerregen hat mir die Laune verhagelt. Schweinen macht Regen zwar nicht viel aus, doch heute brauchte ich mal ne Pause. Vor lauter Rennen verliere ich noch meine Speckschwarte, die ich doch für schlechte⁸ Zeiten brauche. Da ich heute mit dem Zug unterwegs war, brauchte ich nur eine Stunde bis zur Herberge zu laufen. Hier erwartete mich ja ein kaum für möglich gehaltener Luxus. Ein Bad, wovon ein Schwein, wie ich nur träumen kann.Da ich durch die Zugfahrt heute ein früher Vogel war (nein, kein frühes Schwein) konnte ich als erste in ein frisch geputztes, luxuriöses Gemeinschaftsbad. Das war auch nötig, ich glaube, ich habe schon ein wenig nach Schwein gerochen. Nun dufte ich wieder.
Auf dem Weg hierher bin ich noch in die Kathedrale gegangen und habe zwei Kerzen angemacht. Nun brennen in „Pontevedro“ zwei Kerzen für die Kinder.“Buen Camino”
Eure Trixi 🐷
P.S. Übernachtung im Hostel „Carrinah“, sehr neu, sehr schön, super Frühstück von der Mutter des Besitzers (Rührei und frisch gepressten Orangensaft so viel man möchte).
Admin - 20:45 @ Camino Portugués | Kommentar hinzufügen
Olá. Heute war richtiges “Sauwetter “, was ich als Feministin unter den Schweinen mit großer Freude sagen kann. Es hatte die ganze Nacht geregnet, der Boden war herrlich schlammig aufgeweicht und als ich losging, luden mich dunkelbraun schimmernde Pfützen am Straßenrand zum Suhlen und Wälzen ein.
Ich konnte widerstehen und ging einfach weiter.
Die Menschen konnten meine Freude nicht teilen. Sie schnürten sich in Plastikfolie, aus der nur noch ihre Nasenspitze herausschaute, grüßten einander nicht mehr mit “buen Camino”, sondern liefen schweigend ihren Weg. In einer Karawane aus vielen Rucksäcken mit bunten Plastiküberziehern schlängelten sie sich entlang der Straße. Der Regen wechselte zwischen starkem Starkregen und etwas schwächeren Starkregen und sorgte für kleine Überflutungen auf den Wegen. Wie dem auch sei, ich habe heute gelernt, dass es auch eine Form von Freiheit sein kann, wenn nichts mehr nasser werden kann, als es ist. Man geht einfach weiter, immer weiter im eigenen Tempo, ungeachtet dessen, was drum herum passiert.
Heute übernachte ich in einem Minihäuschen mit Minibalkon in der Altstadt von „Redondela“.
Meine Hufen, Knochen und Schinken sind in guter Form und ich bin gespannt, was morgen kommt. 85 Kilometer bis Santiago, „buen Camino“ eure Trixi
P.S. Übernachtung „Casa Ebroi“ bei Rosa, sehr schönes altes Haus, sehr einfach und sehr teuer.
„Buenas Tardes“
Da ist das Wetter in Spanien ja fast noch schlechter als bei uns. Wir haben herbstlichen Wind mit immer mal wiederkehrendem Regen.
Hier ist gerade mal wieder viel los; Die Kinder kränkeln, haben den Husten, der sie jetzt vermutlich bis Mai wieder begleiten wird. Gestern konnten sie nicht in den Kindergarten, heute mussten sie früher abgeholt werden. Der Kinderarzt sagt, so schlimm ist es nicht. Aber es fühlt sich schlimm an und es hört sich schlimm an.
Eigentlich wollten unsere Menschen über das lange Wochenende noch mal raus. Richtung Bayern, ein Campingplatz ähnlich wie die Hopfenburg. Aber es soll nasskalt werden, und das mit ihren kleinen hustenden Mädchen…? Also haben sie heute beschlossen hier zu bleiben, viele Tränen bei den großen sind geflossen und die Suche nach schönen Alternativen für Tagesausflüge geht los. Pläne werden geschmiedet, damit die Trauer nicht ganz so groß ist.
Wir drücken euch die Daumen für trockenes Wetter.
Viele liebe Grüße
Admin - 02:11 @ Camino Portugués | Kommentar hinzufügen
Trixi Tour 🐷“Buenas dias“ ihr Lieben. Ich hoffe eure kleine Kinderschar hatte heute einen guten Start in die Woche 👍.
Spanien weckte mich heute mit einem schönen Sonnenaufgang.
Übernachtet hatte ich in einem sehr kleinen, sehr hübschen und sehr liebevoll gestalteten Hostel. Mit mir übernachteten hier ca 20 Menschen aus ganz verschiedenen Ländern. Morgens war es das reinste Sprachengewirr im Haus. Wie ein Bien Schwarm summte es im kleinen Holztreppenhaus, bis alle hinaus geflogen waren. Da wir ja “nur” 120 km von Santiago entfernt sind (nicht 99 wie gestern angenommen) steigen hier erst viele Pilger: innen ein, denen es um die Erlangung der Compostela geht (Pilgerurkunde ab 100 km Pilgerstrecke). Nun sind deutlich mehr Menschen unterwegs und ich habe mich in ihre Karawane eingereiht.
Die heutige Etappe war atmosphärisch anders als bisher. Kinder verkauften vor ihrer Schule frisch gepressten Zitronensaft an die Pilger, aus dem Nichts standen Dudelsackspieler im Wald, moosbewachsene Steinkreuze und kleine Kapellen säumten den Weg. Eine Frau, die mich heute immer wieder überholte oder ich sie, fragte mich: “Do you like the Camino “. Ich antwortete “Yes, I do” Sie sagte: “Enjoy it” und ging weiter. In Gedanken sagte ich “Yes, I do”. Buen Camino
Euro Trixi
P.S. Übernachtung im Hotel, einchecken in der Bar „Marouh“, die Stadt hatte den Charme von Wanne-Eicke im Ruhrgebiet (ich mag das Ruhrgebiet sehr), Zimmer waren gut, Abendessen und Frühstück included( bis 15,- Euro)
Admin - 01:32 @ Camino Portugués | Kommentar hinzufügen
Trixi Tour 🐷Olá ihr Lieben, ich bin in Spanien.
Ich freu mich, dass euch eure Menschen mit auf ihren Ausflug genommen haben. Eure Stadt ist ja auch so eine schöne Stadt und eure vier Menschen sind echt cool, da habt ich Glück.
Bei mir war es heute eine leichte Etappe. Keine Berge, immer am Fluss entlang. Manchmal war es sogar ein wenig langweilig, dass ich schon begonnen habe, Esskastanien zu sammeln. Sie schmeckten herrlich.
Doch von Anfang an: Übernachtet habe ich in einer Jugendherberge zusammen mit vier Menschen in einem Zimmer. Am frühen Morgen ging es wieder mit den Reißverschlüssen los, ihr wisst schon….
Dann begann ein kurzes Palaver darüber, dass es wohl besonders bei männlichen Menschen, nachts zu Grunz Geräuschen kommen kann, die von weiblichen Menschen als besonders störend empfunden werden. Mich hat nichts gestört. Wie dem auch sei. Ich habe mich nicht eingemischt, sondern meine morgendliche Hufpflege betrieben. Alles schön eincremen und Stellen, die Blasen geschlagen haben, schön mit Pflaster abkleben.
Als ich den ersten Schweineschritt hinaus tat, begrüßte mich ein sehr klangvolles Glockenspiel vom nahe gelegenen Kirchturm, bevor es 9:00 Uhr schlug. Ich war wieder unterwegs. Inzwischen ist das Unterwegssein ein gutes Gefühl. Alles, was ich brauch habe ich, wie die Schnecke ihr Schneckenhaus, in meinem Rucksack auf dem Rücken. Alles geschieht unterwegs, auch wenn es mal ein kleines “Schweinegeschäft” ist. Die Menschen sind hier in Portugal sehr freundlich.
Nach Spanien gelangte ich über eine Brücke, die ein bisschen so aussah, als hätte sie der Mann konstruiert, der auch den Eiffelturm gebaut hat. Auf der Mitte der Brücke war die Grenze zwischen Portugal und Spanien aufgemalt. Ich nahm Anlauf und mit einem kleinen Schweinesprung war ich Spanien, in „Tui“.
Noch 99 Kilometer bis Santiago ” buen Camino” ihr Lieben eure Trixi 🐷
P.S. Übernachtung in einem sehr schönen, kleinen, Hostel, freundliche Menschen „Sonja spricht deutsch“ , schöne Stadt
Hej Trixi. Die besten Grüße nach Spanien senden wir dir. Es hört sich so toll an, wie du auf dem Weg bist.
Heut ist die Kinderschar ohne uns los. Haben uns wohl vergessen. Aber wir konnten beim Abendessen lauschen und die Kinder hatten wohl einen tollen Tag. Das Fest von gestern ging heute weiter. Es gab ein Figurentheater zu Frau Holle und dann ein Kinderfest. Alle vier hatten mächtig Spaß. Jetzt liegen alle in ihren Betten und wir dürfen uns dazu kuscheln. Haben wir es gut.
Dir auch eine gute Nacht „buenas noches“.
Admin - 01:04 @ Camino Portugués | Kommentar hinzufügen
14.10.2024
Trixi Tour 🐷
Hallo ihr Lieben,
wie schön, dass euer kleinstes Menschenkind nun sitzen kann und eine neue Perspektive auf das Leben geschenkt bekommt. Die Menschenkinder sind wirklich etwas kompliziert, was sie alles lernen müssen. Wir Schweine kommen ja fix und fertig auf die Welt.
Heute begann der Tag mit herrlichem, portugiesischem Gebäck, mit Zimt und karamellisiertem Pudding. Ein Hochgenuss und ein guter Start. Die Luft schien wie frisch gewaschen, kühl und klar. Auch in Portugal beginnt der Herbst und der Morgentau auf den Wiesen will der Sonne nur schwer weichen.
Heute erreichte ich schnell einen Fluss, dem ich über den Tag folgte.
Mein Rucksack kam mir federleicht vor. Er hatte wohl mit meinem Körper ein Friedensabkommen geschlossen. Doch so blieb es natürlich nicht.
Ab Mittag ging es steil bergauf und immer auf hartem Pflaster. Das ist Gift für meine Hufen.
Ich habe auch etwas Reisegepäck zurückgelassen. Eine schwarze Hose für “gut Weggehen” wird ihre Zukunft nun weiter in Portugal verbringen. Schwarze Hosen braucht hier wirklich kein Schwein.
Heute bin ich in „Villa nova de Cerveira“ gelandet, die in ihrer Innenstadt ein Pizzafest feiert. Wenn ich meine müden Hufen ausgeruht habe, schau ich mal ob es vegetarische Pizza gibt. Immer noch 18 km bis Spanien, viele Grüße und „bom Caminoh“ eure Trixi 🐷
P.S.: Übernachtung in der Jugendherberge, sehr zu empfehlen, zentral gelegen, sehr freundlich, Frühstück included.
Hej Trixi, es sieht toll aus bei dir. Wir lauschen alle immer ganz gespannt deinen Berichten und schauen uns die Bilder ganz genau an. Wir hoffen sehr, ihr habt noch eine leckere Pizza bekommen.
In unserer Stadt ist dieses Wochenende die „Stadt im (Über)Fluss“. Deine Bilder aus Portugal haben die Kinder dazu motiviert uns einzupacken und mitzunehmen und so durften wir mit auf den Ausflug.
Viele Stände waren aufgebaut in der Stadt mit tollen Aktionen. Wie waren spät dran, haben viel getrödelt. Aber wir konnten noch Kanu fahren. Das war klasse! Morgen soll es auch noch mal viele tolle Sachen geben. Wir sind ganz gespannt.
Viele Grüße von allen für euch
Admin - 21:37 @ Camino Portugués | Kommentar hinzufügen
Ich freu mich ja jeden Nachmittag darauf, euch von meiner Reise zu berichten. Gestern hatte ich ja mit vielen Menschen zusammen in einem Zimmer übernachtet, wobei jeder Mensch seine eigene, kleine Holz Box hatte. Die Boxen waren aufeinander gestapelt und hatten an den Seiten lustige Vorhänge. Wenn so viele Menschen zusammen sind, war mir ja schon klar, dass der Tag früh beginnen würde. Ihr glaubt ja nicht, wie früh die Menschen aufstehen, wenn sie ein Ziel vor Augen haben.
Also ging schon morgens früh um 5:00 Uhr der Chor der Reißverschlüsse los. Aus allen Ecken waren sie mit einem hohen Surren zu hören. Das Leben der Menschen scheint aus Reißverschlüssen zu bestehen, an ihren Hosen, Jacken, Rucksäcken und auch an den kleinen Taschen, die sie morgens mit sich herumtragen, wenn sie sich waschen wollen. Wir Schweine führen ein Leben ganz ohne Reißverschlüsse.👍 Bevor die Reißverschlüsse mich weckten, träumte ich lieblich von meiner Kindheit und meinen Geschwistern. Denn in einer sehr ähnlichen Box, wie in der, in der ich heute übernachtet habe, muss unsere Mutter uns damals zur Welt gebracht haben.
Dann ging es los, steil bergauf und ohne Frühstück. Kann sein, dass meine kleine Speckschwarte am Bauch mir den Aufstieg etwas erschwerte. Doch oben angekommen hatte ich einen wundervollen Blick aufs Meer. Der Weg führte durch einen märchenhaften Eukalyptuswald und weiter entlang an der Küste.
Eine Frau verkaufte mitten auf dem Weg selbstgemachten Zitronenkuchen und Früchte. Sie umarmte jeden Menschen innig und jeder konnte ihr geben was er oder sie wollte, oder auch gar nichts. Dazu lief Ave Maria aus einem Kassettenrecorder. Da geht doch das kleine Schweineherz auf, oder?
“Bom Caminho” und noch 33 km bis Spanien. Eure Trixi 🐷
P.S. Übernachtung in „House in historik street“, sehr unpersönlich, etwas „abgerockt“
Guten Morgen liebe Trixi,
Wir sind ganz begeistert von deinen Berichten über die Abenteuer, die du erlebst. Und deine Bilder von Sonne und Meer machen uns ja fast neidisch. Hier hat der Herbst mit voller Wucht zugeschlagen, es regnet viel und stürmt, sodass wir kleinen Schweinchen viel drinnen bleiben müssen, während die Menschenkinder ihren Verpflichtungen nachgehen.
Das kleinste Menschenkind hat das sitzen gelernt, und man, sind hier alle begeistert. Sie wird richtig gefeiert. Schon verrückt, die Menschen. Ansonsten wird hier der normale Alltagswahnsinn wie eh und je gelebt. Wir hören immer nur Dinge wie Turnen, Logopädie, Zahnarzt, Ballett, Musikkurs und Hausaufgaben. Und dann rennen sie alle kurz durchs Haus, machen Chaos und sind auch schon wieder weg. Jetzt ist aber ein Glück endlich Wochenende und die Menschenkinder haben hoffentlich wieder mehr Zeit für uns und können was mit uns unternehmen. Sei lieb gegrüßt in der Ferne!! Deine lieben Schweinchen aus E.
Admin - 20:52 @ Camino Portugués | Kommentar hinzufügen
Hallo Lieben,
hier ist Trixi on Tour🐷 und ich melde mich wieder vom Camino. Ach, war das eine schöne Überraschung euch alle auf den Fotos zu sehen. Und ehrlich gesagt, wäre ich gestern lieber bei euch gewesen, in euren muckeligen Betten, als auf meiner Wanderung. Doch ich erzähle euch der Reihe nach.
Der Tag gestern fing mit kleinem Regen an, ging mit großem Regen weiter und endete dann mit Sprühregen. Durch das Regencape, das auch meinen kleinen Rucksack vor Nässe schützt, war ich irgendwann vom innen so nass wie von außen. Alle meine kleinen Schweineborsten standen senkrecht, ja glaubt nur, auch Schweine können Gänsehaut bekommen. Mein Rüssel war schon ganz blau gefroren und eine Herberge war nicht in Sicht.
Doch dann kam jemand im Auto vorbei und hat uns in sein Gartenhaus (Foto li) mitgenommen.
Dort habe ich dann heiß geduscht, mich in meinen Schlafsack eingerollt und habe bis zum Morgen geschlafen. Dann ging es mir wieder besser. So bis bald ihr Lieben und „bom Caminoh“ eure Trixi 🐷
P.S.: Übernachtung im Gartenhaus, Vermittlung durch die Herberge in Neiva
Heute gibt es gleich zwei Nachrichten von Trixi Tour🐷, da ich gestern ja ein wenig außer Gefecht war.
Mit geschmierter Hufe ging es heute Morgen los. Die ersten Schritte am Tag sind noch immer ein wenig schmerzhaft. Doch es war alles viel besser, als gestern. Wir hatten einen schönen Weg, der lange Zeit am Meer entlang führte.
Heute Nacht schlafe ich mit vielen Menschen zusammen in einem Zimmer. Ich bin das einzige Schwein. Es wird schon klappen, doch ehrlich gesagt, stinken Menschen immer ein wenig. Viele Grüße und “bom Caminoh” eure Trixi 🐷
P.S.: Übernachtung im Hostel „Casa de Adro“, schlafen in Boxen, eine Erfahrung, war ok
Admin - 00:02 @ Camino Portugués | Kommentar hinzufügen
13.10.2024
Trixi on Tour
Hallo ihr Lieben,
wie versprochen, melde ich mich heute direkt vom Camino und schicke euch Grüße und Fotos in die Heimat. Gestern bin ich in Frankfurt losgeflogen und bin nun auf großer Reise. Heute lief ich bei strömendem Regen ☔los und musste mir gleich mein Regenzeug überwerfen.
Nur mein kleines Ringelschwänzchen guckte noch raus. Ist ja gar nicht mein Kleidungsstil. Meine kurzen Beinchen waren kaum noch zu sehen.
Jetzt haben wir den ersten Tag geschafft, meine kleinen Hufen sind ein wenig wund gescheuert. Doch jetzt kann ich ausruhen und die Sonne ist nun auch wieder zu Besuch.
Bis bald, ich halte euch auf dem Laufenden.
Eure Trixi🐷
P.S.: Übernachtung „Casa da Matriz“, sehr freundlich und hübsch
Hallo Trixi.
Wie schön, dass du uns Bilder von deiner Wanderung sendest. Wir hoffen, dir geht es weiterhin gut, deine Hufe schmerzen nicht zu sehr und die Stimmung ist gut. Hier läuft alles seinen normalen Gang.
Es wird gelesen, gemalt, gekrabbelt und gekuschelt.
Liebe Grüße von
Samuel, Elisabeth, Rudi und Lotta
Admin - 22:48 @ Camino Portugués | Kommentar hinzufügen
Ankommen in Porto, oder Oporto, wie man die Stadt in Portugal nennt
Der Sommer in Süd Hessen neigte sich dem Ende zu und das goldene Licht kündigte den nahen Altweibersommer an. Gern wäre ich mit Kürbissuppe und Zwiebelkuchen in den frühen Herbst geglitten und hätte mich mit Wollsocken und dickem Pulli behaglich eingerichtet.
Doch die nächsten Wochen sollte ich nicht am heimischen Herd verbringen, sondern auf dem „Camino Portugués“. Die Reise war schon lange geplant und ich hatte großen Respekt vor dieser Unternehmung. Mein Körper war nicht in der fittesten Verfassung. Der Sommer mit seinen Annehmlichkeiten wie Eis, Spritz Aperol und wenig Bewegung hatte seine Spuren hinterlassen.
Für die Reise hatte ich ein kleines, kuschliges Kissen eingepackt. Meine Schwiegertochter hatte es genäht und mir zum Geburtstag geschenkt. Es hatte die Form eines Schweines und begleitete mich als „kleines Reise-Schwein“ überall mit hin.
Nun sollte es mir den Aufenthalt in den kargen Herbergen des Caminos etwas versüßen.
Doch nicht nur ich besaß so ein kleines „Schweine-Kissen“. Samuel, Elisabeth, Rudi und Lotta hießen die vier Kuschel-Schweine, die abends in den Betten meiner Enkelkinder lagen und sie durch die Nacht begleiteten.
Früh am Morgen Ende September ging der Flug nach Porto, dem Startpunkt der Reise. Der Camino Portugués geht 248 Kilometer entlang der portugiesischen Küste, durch Nord-Spanien bis nach Santiago de Compostela.
Die Ankunft in Porto ließ meine Anspannung nicht weniger werden. Die Jakobsmuschel war allgegenwärtig, ebenso Scharen von Pilger: innen, die sich auf den Weg machten.
In Porto kam ich auf die Idee, meine Enkelkinder mit auf diese Reise zu nehmen und ihnen von meinen Erlebnissen auf dem Camino zu erzählen. Da ich es als zu langweilig befand, ihnen als ihre Oma von der Wanderung zu berichten, machte ich mein kleines “Reise-Schwein- Kissen” zu „Trixi“ und „Trixi“ erzählte „ihren Geschwistern“ Samuel, Elisabeth, Rudi und Lotta jeden Tag, was sie auf ihrer Wanderung erlebte, aus ihrer Schweinesicht.
So entstand der Reisebericht vom Camino Portugués aus der Sicht von „Trixi“, dem kleinen Reise-Schwein aus dem hessischen Süden.
Tipp in Porto: ein sehr kleines, sehr schönes Café direkt in der großen Brücke in Porto “My Coffee Porto”
Admin - 09:20 @ Camino Portugués | Kommentar hinzufügen
Über mich
Sozialpädagogin
Systemische Beraterin und Systemische Kinder-und Jugendtherapeutin
Die an dieser Stelle vorgesehenen Inhalte können aufgrund Ihrer aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt werden.
Diese Webseite bietet möglicherweise Inhalte oder Funktionalitäten an, die von Drittanbietern eigenverantwortlich zur Verfügung gestellt werden. Diese Drittanbieter können eigene Cookies setzen, z.B. um die Nutzeraktivität zu verfolgen oder ihre Angebote zu personalisieren und zu optimieren.
Diese Webseite verwendet Cookies, um Besuchern ein optimales Nutzererlebnis zu bieten. Bestimmte Inhalte von Drittanbietern werden nur angezeigt, wenn die entsprechende Option aktiviert ist. Die Datenverarbeitung kann dann auch in einem Drittland erfolgen. Weitere Informationen hierzu in der Datenschutzerklärung.
Keine neuen Kommentare